20. September 2023 | 19.00-20.30 Uhr | Schloß Holte-Stukenbrock

„Damit alles bleibt, wie es ist, muss sich alles ändern.“ Der berühmte Satz aus dem Roman ‚Der Leopard‘ ist so etwas wie das inoffizielle Motto des gemäßigten Konservatismus. Konservative Parteien arrangierten sich mit Veränderungen und erwiesen sich als Anker der Stabilität. Heute ist nicht mehr sicher, ob die rechte Mitte hält: Setzen ihre Vertreter:innen weiterhin auf Ausgleich und behutsame Modernisierung? Oder auf polarisierenden Kulturkampf?

In der Bundesrepublik waren die letzten Merkel-Jahre von unionsinternen Richtungsstreits geprägt. Doch die Identitätskrise der Mitte ist kein exklusiv deutsches Phänomen: In Italien füllten Berlusconi und radikal rechte Parteien wie Giorgia Melonis Fratelli d’Italia das durch die Implosion der Democrazia Cristiana entstandene Vakuum. In Frankreich spielen die Républicains zwischen Macron und Le Pen kaum noch eine Rolle. Und die Tories versinken nach dem Brexit-Chaos in Unernst und Realitätsverweigerung.

Der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher zeichnet in seinem aktuellen Buch „Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus“ die turbulenten Entwicklungen seit 1990 nach. Seine Befunde sind auch deshalb brisant, weil sich am gemäßigten Konservatismus die Zukunft der liberalen Demokratie entscheidet.

Diese Veranstaltung ist gebührenfrei und wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie Schloß Holte-Stukenbrock im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“.

Um eine verbindliche Anmeldung wird gebeten.